Donnerstag, 21. Dezember 2017

Giovanni di Lorenzo über den Dunstkreis der Verschwörungs-Theoretiker



Volk&Glauben: Herr Lorenzo, Sie sind ...

Giovanni di Lorenzo: ...ich bin ein begnadeter Talkmaster, ein gutaussehendes Pressegroßhirn, wurde fünfmal zum schönsten Journalisten Deutschlands gewählt, man sagt ein echter Ranschmeißer, bin aber ausgesprochen heterosexuell, ich machte Karl-Theodor zu Guttenberg wieder salonfähig und bin ein einfältiger Gottesanbeter, habe bei der Europawahl mehrfach abgestimmt und heiße eigentlich Hans Lorenz ...

Volk&Glauben: ... und sind Chefredakteur der ZEIT und Mitherausgeber von DER TAGESSPIEGEL ...

Giovanni di Lorenzo: ... jaja, das auch noch.

Volk&Glauben: ... und in dieser Funktion jagen Sie Verschwörungs-Theoretiker.

Giovanni di Lorenzo: Ich habe als Direktive ausgegeben, wonach alle Aussagen, Meinungen und Standpunkte, die mir, der Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck, den Volksparteien CDUCSUSPDFDP-GRÜNE und der USA, den Kirchen und dem Militär, der Wirtschaft und den Schönen, Gebildeten und Reichen nicht in den Kram passen, als Verschwörungstheorien zu bezeichnen sind.

Volk&Glauben: Und wie geht das in der Praxis?

Giovanni di Lorenzo: Wir verwenden generell und möglichst mehrmals in jeder Ausgabe Formulierungen wie
    * XY kommt aus "dem Milieu der Verschwörungstheoretiker", so wie wir früher vom anrüchigen/kriminellen "Homo-Milieu" geschrieben haben.
    * XY bewegt sich "im Dunstkreis der Verschwörungstheorien". Dunstkreis ist mir selbst eingefallen, das hat so einen anrüchigen Odeur.
    * XY gehört zur "Szene der Verschwörungstheoretiker"
    
usw. usf.

Mit welchen Problemen und Fragen sich Verschwörungstheoretiker beschäftigen, das sind für mich als Qualitätsmedienmacher absolute Tabu-Themen. Obendrein habe ich veranlasst, alle Wikipedia-Einträge entsprechend obskurer Personen beim Berufseintrag "Verschwörungstheoretiker" zu ergänzen.

Volk&Glauben: Stimmt der Eindruck, dass der gottesfürchtige Giovanni di Lorenzo in seinen Blättern auch seitenweis Lieber-Gott-Reklame macht und religiöse Rituale bejubelt?

Giovanni di Lorenzo: Nun ja, ich unterstütze unsere gnadenreichen Kirchen, die ganze Glaubensherrlichkeit und den lieben Herrgott, wo ich kann.

 Volk&Glauben: Aber der ganze Religions-Hokuspokus und die sog. "Geistlichkeit" sind doch auch nichts anderes als Verschwörungstheorien und Verschwörungstheoretiker.

Giovanni di Lorenzo: "Ich bin das A und das O, spricht Gott der Herr, der da ist und der da war und der da kommt, der Allmächtige." Giovanni 13:31

Volk&Glauben: Herr Lorenzo, wir danken für Ihren Quatsch mit Soße.




Und das schreibt die Weltpresse über Giovanni di Lorenzo

Giovanni di Lorenzo, alter Ranwanzer!

Von all der Kritik und Häme ob des vorerst gescheiterten Comebacks Ihres Interviewpartners Karl-Theodor zu Guttenberg bekamen Sie als Buchdrücker und Marketingdesastergewinnler zunächst recht wenig ab. Sie erhielten jedoch genügend Zuschriften von verärgerten Zeit-Lesern, um sich wenigstens rechtfertigen zu müssen. Und so griffen Sie beherzt in die Tasten, um den Nachrichtenwert des faszinierenden Herrn Guttenberg zu erklären (»Nie hat einer so viel Bewunderung und Hoffnung, aber auch so viel Wut und Ablehnung auf sich gebündelt«), und beichteten sogar, Sie hätten das Interview nur unter der Bedingung geführt, »daß ein Vorabdruck in der Zeit stattfindet – dem wichtigsten Motiv, mich auf das Projekt einzulassen.«
Wir haben verstanden, Chefredakteur di Lorenzo: Geschäftstüchtigkeit kann im Pressewesen doch nicht Sünde sein, solange man überhaupt noch Grenzen kennt. »Einzig Verbrechern und Extremisten, die ihre Propaganda verbreiten wollen, wird keine vernünftige Zeitung ein Forum bieten. Guttenberg ist weder das eine noch das andere.« Wie recht Sie haben! Mit der ausführlichen Zerredung des Betrugsvorwurfs in Ihrem Interview hat Guttenberg ja noch mal belegen können, daß er kein Verbrecher ist. Und auch wenn er über Sie möglicherweise eine neue Partei zu propagieren suchte, Extremist ist er doch höchstens in Sachen eitler Geschwätzigkeit. 
Und wieso, di Lorenzo, denn überhaupt diese ganzen Sorgen und Skrupel? Die Zeit ist doch ohnehin keine vernünftige Zeitung. Sondern schon lange ein Krawallblatt für die höheren Schichten wie
Titanic
titanic-magazin.de / Januar 2014