Samstag, 28. Juni 2014

Was uns die lieben Gottesvereine in dieser Woche wieder Wunderbares bescheret haben


Katholische Bescherung: Zur Anbetung der "Windeln Jesu", einer ganz besonderen katholischen Krankheit, pilgern an diesem Wochenende 100.000 Glaubensschafe nach Aachen. Bischof Mussinghoff zieht dieses katholische Schmuckstück nur alle 7 Jahre aus der Schublade. Wegen des strengen Geruchs hält er es aber nie direkt vor die Nase der Gottesanbeter. Für ihn biete die Verehrung der (einst verkoteten?) Reliquie eine Möglichkeit, "auf Tuchfühlung mit Gott zu gehen."

Protestantische Bescherung: Der EKD-Ratsvorsitzende Nikolaus Schneider beklagt, bei Kriegsausbruch 1914 war "Jesus weit weg". Ja, wo war er denn? Kaffeetrinken? Wunder vollbringen? Wasser abschlagen? Das weiss auch Schneider nicht. Genau genommen war Jesu ja bis 1918 irgendwie weggetreten, aber was sind für einen Sohn Gottes schon Zeit und Raum? Dass seine Kirche in dem Weltmassenabschlachten 1914 bis 1918 nach Kräften mitgemischt hat, veredelt Herr Schneider zum "theologischen Irrweg".

Vatikanische Bescherung: Der neue Supermann im Vatikan, Papst Franziskus, fordert von Katholiken einen "respektvollen Umgang mit Homosexuellen". Der Stellvertreter vom Lieben Gott a.E. will sie "mit Barmherzigkeit begleiten" und warnt vor einer "spirituellen Einmischung in das persönliche Leben" von Schwulen.

Irgendwie klingt das ziemlich lustig, denn natürlich betet Franziskus dabei im Stillen für all die verfolgten, verhetzten, verfeuerten, verteufelten, eingekerkerten, hingerichteten - kurzum die total versauten Leben von Millionen toten und lebenden Schwulen ... denen die römisch-katholische Kirche den Ruf von Perversen und Aussätzigen angeklebt hat, und denen sie in ihrer hochheiligen Güte ein Übermass an Grausamkeit, Unmenschlichkeit, Leiden, Hinterfotzigkeit und Gemeinheit zuteil werden liess .... die sogar im 21. Jahrhundert frisch-fröhliche Auferstehung feiert.

Jüdisch/katholische Bescherung: Das katholische "Zentrum für ethische Bildung in den Streitkräften" veröffentlich einen Beitrag von Prof. Statman des Inhalts (BILDhaft verkürzt): Drohnen bringen ethischen Fortschritt ins Krieg-Spielen.

Daniel Statman, jüdischer Professor an der Universität von Haifa/Israel, der sich u.a. mit Ethik und Moral des Militärs beschäftigt, " ... bewertet den Einsatz von Drohnen hinsichtlich ihrer präzisen Zielunterscheidung und der Verhältnismäßigkeit des Gewaltmitteleinsatzes positiv. Auch die Tatsache, dass sich für Soldaten eine Risikoverminderung ergibt, schlägt ethisch betrachtet positiv zu Buche. Die Bereitschaft, sich an humanitären Interventionen zu beteiligen, wird sich dadurch eher erhöhen. Effektivität und Kosteneinsparung nennt er als weitere Pluspunkte. Argumente wie die des „respektlosen Todes“, des „unfairen “ oder „schmutzigen Tötens“ und der Mutmaßung, dass „risikoloses Töten“ aus der Distanz die Erlaubnis zum Töten untergrabe, beurteilt er als unzutreffend ... "

Amen.