Freitag, 22. Februar 2019

Offener Brief an Papst Franziskus von einem "Freund des Teufels"


 Seine Heiligkeit, Papst Franziskus!

Ihr zeiht mich, Heiligster Vater, 
nichtsnutziger Kritiker Eurer Kirche, einen Freund des Teufels

Wer ist das? Einen Typ diesen Namens kenne ich nicht, und soll dennoch mit ihm befreundet sein?  Ist das so ein Hirngespinst wie der Liebe Gott, einer von dem ständig geredet wird, den man aber nie und nirgends zu fassen kriegt?


Also, ich kenne einen Teufelskerl (Jean Paul Belmondo), den Tasmanischen Teufel (Raubbeutler) und den Teufelsberg (120 m Weltkriegs-II-Trümmerberg in Berlin Charlottenburg), die Teufelsanbeterin (eine Fangschrecke) und den Teufelszwirn (Schmarotzerpflanze der Gattung Cuscuta). 

Diese Teufel sind ganz konkret. Aber mein Freund der Teufel? Ein überirdisches Wesen, das in einem unsichtbaren Bereich lebt (behauptet Eure Hochheiligkeit) .....

Ziemlicher bullshit, gell?
 
 Zum Beispiel kenne ich einen Jean-Baptiste de Lamarck und einen Charles Darwin. Ok, befreundet bin ich mit denen auch nicht, aber von denen habe ich was gelesen. Etwas, was die beiden selber geschrieben haben! Der Liebe Gott war ja nicht einmal fähig das "Wort Gottes" selber zu schreiben. Das haben über Jahrhunderte hinweg - nachweisbar - haufenweis andere zusammengeschmiert.

Und mein Freund der Teufel? Der hat offenbar garnichts aufgeschrieben. Trotzdem wird ständig von ihm geredet. Vor allen Dingen wird mit ihm gedroht, eingeschüchtert, gemahnt, gewarnt, Terror und Ängste verbreitet! Der soll ja sowas von schlimm sein, dass Eure Heiligkeit sogar Teufelsaustreiber beschäftigt.

Wenn Sie, Heiliger Vater, überzeugt sind, dass ich mit so einem Hallodri wie dem Teufel befreundet bin, dann flehe ich Eure Heiligkeit auf Knien an, mir ratzfatz einen Eurer besten Teufelsaustreiber zu schicken. Ich zahl's auch!

Mit vorzüglicher Hochachtung verabschiede ich mich mit dem größten Respekt. 

Ihr ergebenster und bescheidener Kirchenkritiker

Paul Ciani von volkundglauben.blogspot.com


u.a. Der SPIEGEL, 21.2.2019: Zu viel, findet offenbar Papst Franziskus. Menschen, die die Kirche ständig und "ohne Liebe" kritisierten, seien "die Freunde, Cousins und Verwandten des Teufels", sagte er Berichten zufolge gestern vor Pilgern aus Süditalien. Zwar müssten Defizite benannt werden, damit man sie beseitigen könne. Man könne jedoch nicht ein ganzes Leben lang "die Kirche beschuldigen, beschuldigen, beschuldigen", so Franziskus.